Was Hugo Ball 1916 im Züricher Cabaret Voltaire ausrief, aktualisieren die oberösterreichischen NI hundert Jahre später bravourös. „Dedoda“ ist ein zeitgemäß-dadaistisches Kunstwerk, das verkopft-polyrhythmische Math-Rock-Lines, freejazzige Strukturzerlegungen und brillant eingesetzte Vokalpassagen versammelt.
Die Highlights der Platte sind dreierlei: der vor Überraschungen sprühende Opener „Öl“, das grandios arrangierte A-capella-Stück „Depate“ (das sich schlicht aus den in ihre Silben zerhackten österreichischen Dialektausdrücken diverser Intelligenzniveaus zusammensetzt) sowie „Weost“ – eine raffinierte Polyrhythmik-Spielwiese, die sich ebenso eingängig wie komplex ausnimmt.
NI ist bestimmt eine der besten Formationen, die die österreichische Musiklandschaft derzeit zu bieten hat.
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