Vor kurzem erschienen die ersten beiden Filme der 26-teiligen japanischen Zatoichi-Reihe, „The Tale Of Zatoichi“ und „The Tale Of Zatoichi Continues“ aus dem Jahr 1962 das erste Mal hierzulande in exzellenter Qualität auf DVD und Blu-ray beziehungsweise überhaupt das erste Mal mit deutscher Synchronisation. Die ist durchaus annehmbar, auch wenn der Sprecher von Zatoichi-Darsteller Shintaro Katsu einen etwas weinerlichen Unterton besitzt, der nicht immer der Intonation des japanischen Hauptdarsteller entspricht, vor allem in den dramatischeren Momenten der Handlung. 1963 wurden dann „New Tale Of Zatoichi“ und „Zatoichi The Fugitive“ veröffentlicht, die jetzt ebenfalls das erste Mal hierzulande auf DVD und Blu-ray erhältlich sind, beide gedreht von Tokuzo Tanaka, der zuvor schon mit Shintaro Katsu zusammengearbeitet hatte. Die große Neuerung dabei ist, dass es sich ab „New Tale Of Zatoichi“ um Farbfilme handelte, die auch dramaturgisch etwas griffiger wurden. An der Figur des blinden Masseurs und Spielers, der trotz seines Handicaps ein meisterhafter Schwerkämpfer ist, und zudem ein erstaunlicher Womanizer, hat sich in den Fortsetzungen indes wenig geändert. In „New Tale Of Zatoichi“ kommt Zatoichi, den Shintaro Katsu immer mit einer selbstironischen Note spielt, fast unter die Haube, was ja auch bei James Bond nie geklappt hat. Zu Beginn von „Zatoichi The Fugitive“ zeigt Zatoichi auch seine Fähigkeiten als Ringer. Ansonsten trifft Zatoichi in diesen wieder sehr unterhaltsamen und gut inszenierten Historienfilmen und Italowestern-Vorläufern unter anderem auf seinen kriminell gewordenen ehemaligen Lehrmeister und rachsüchtige Yakuza-Mitglieder, die es auf seinen Kopf abgesehen haben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #166 Februar/März 2023 und Thomas Kerpen