Manchmal verstehe ich die Welt einfach nicht mehr. Ständig gibt es neue, oft unterdurchschnittliche Alben einheimischer Metal-Bands, die den Markt nur so überfluten und von denen offensichtlich irgendwann mal irgendein Plattenfirmenmensch dachte, die Welt müsse sie hören.
Oder es ließe sich damit der eine oder andere Euro verdienen. Komisch genug, heutzutage. Und dann kommt eine Band wie NEVER VOID, die einerseits Erfolg versprechend nah am Puls der Zeit ist und gleichzeitig über das nötige Quentchen Eigenständigkeit verfügt – und trotzdem müssen sie „A Grain Thrown In The Sandbox“ selbst veröffentlichen, in einer Auflage von gerade mal 100 Stück.
Albern. Dabei passt das Album gut in eine Zeit, in der anspruchsvolle Bands wie LAMB OF GOD, THE OCEAN und TOOL besser verkaufen als so mancher vermeintliche Popstar. Das Songwriting, der Abwechslungsreichtum, die technischen Fähigkeiten, und dass sie hörbar mit Herzblut bei der Sache sind, damit können NEVER VOID punkten – wer sich in irgendeiner Weise als Fan zeitgemäßen, anspruchsvollen Metals sieht, sollte hier definitiv reinhören.
Oder für 5 Euro direkt zugreifen. Es lohnt sich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Andreas Kuhlmann