NEON BLOCKS

s/t

Vier junge Herrschaften aus Chemnitz mit 39 CLOCKS-Sonnenbrillen stellten sich offensichtlich die Frage, weshalb es noch keine ruppige Synthie-New-Wave-Band aus ihrer Stadt gibt, die sich aber, trotz vereinzelter Ohrwurmqualitäten („Best friends"), die man ihnen nicht absprechen kann, dennoch in die Heerschar der gegenwärtig unendlich viel Zeitgeist zelebrierenden New-Wave-Epigonen einreiht.

Als Inspirationsquelle gibt die Band die Chemnitzer Kult/Kunstformation AG GEIGE an (noch zu DDR-Zeiten gegründet und vielleicht die Antwort auf THE RESIDENTS), die als „experimentelles Kunstprojekt" von elektronischen Elementen geprägte Musik mit dadaistischen Texten zum Besten gab und einen irren multimedialen Anspruch bei ihren Konzerten hatte.

Vielleicht sind NEON BLOCKS imaginär so etwas wie A.R. Penck mit THE HIVES bei einer hochprozentigen Absolventenfeier der Kunsthochschule. Das kantige und definitiv FRANZ FERDINAND-affine Albumcover des Chemnitzer Künstlers Jan Kummer rundet das Gesamtkunstwerk ab.

Sehr tanzbares und frisches Album für junge Clubs (mit Kunstanspruch), in denen schon mal die schmalen schwarzen Sidney Poitier-Krawatten getragen werden.