5 Songs in 24 Minuten - also im Gegensatz zum Label nenne ich das nicht "Album", sondern eher EP. Die NAVIES kommen aus Washington, D.C., wie ihr Label (okay, die Adresse ist Arlington, VA, aber das ist so eben die Straße runter), und vor diesem Release gab's eine Split-10" auf Level-Plane.
Nun, wäre diese Platte auf Dischord erschienen, es hätte auch gepasst: komplexe, sehr strukturierte und rhythmusorientierte Songs sind das hier, dichte, atmosphärische Kompositionen, die zwischen punkiger Tightness und der Auflösung in freejazziges Gedudel changieren.
Das hat was von den frühen SST-Frickelmeistern SACCHARINE TRUST, aber dann sind da auch Ausflüge in wütende, beinahe metallische Bereiche, atmet die Band schwer und laut wie eine Maschinenlunge.
So was dauert im Ausnahmefall auch mal knapp acht Minuten, und in der Tat, von 3-Akkord-Punk ist das weit entfernt - aber auch von verkopftem Gegniedel. Spannend, weil voller Spannung. (23:58) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller