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MULHOLLAND DRIVE

„Inland Empire“, David Lynchs bisher letzter Spielfilm aus dem Jahr 2006, war für mich persönlich aufgrund schäbiger Digitalvideo-Ästhetik und nicht vorhandener Story eine eher traumatische Erfahrung, wobei natürlich die wenigsten Lynch-Filme klassische Feelgood-Movies sind. Aber im Gegensatz zu Meisterwerken wie „Eraserhead“, „Blue Velvet“ oder „Der Elefantenmensch“ ließ der überlange „Inland Empire“ jegliches Stilbewusstsein vermissen und bot statt einer faszinierend mysteriösen Geschichte nur sinnfreie Langeweile. Nicht wesentlich besser war dann Lynchs Versuch, 2017 seine revolutionäre Kult-Serie „Twin Peaks“ von 1990/91 weiterzuführen. Ansonsten war Lynch vor allem mit Transzendentaler Meditation, dem Aufnehmen schlechter Platten und der Produktion seltsamer Kurzfilme beschäftigt, also nichts, was die alte Begeisterung für dessen Schaffen hätte wiederbeleben können. Und so bleibt „Mulholland Drive“ Lynchs letzter wirklich sehenswerter Film (ursprünglich als Pilot für eine letztendlich nicht umgesetzte TV-Serie gedacht), der jetzt digital restauriert in 4K-Qualität und mit zusätzlichem Bonusmaterial erneut auf DVD und Blu-ray erschien. Im Vergleich zu älteren Editionen des Films wirkt die von Lynch and Kameramann Peter Deming („Tanz der Teufel 2“, „Lost Highway“) beaufsichtigte 4K-Restauration allerdings ein wenig enttäuschend, da das Bild deutlich dunkler und farblich matter wirkt. Von seiner grundsätzlichen Faszination hat der seiner ganz eigenen Traumlogik folgende Mystery-Thriller trotz eines etwas schwachen Soundtracks von Angelo Badalamenti nichts eingebüsst, in dem eine noch recht unbekannte Naomi Watts das naive Landei Betty spielt, das nach Los Angeles kommt, um ein Star zu werden. Dort trifft sie auf die geheimnisvolle Rita, die offenbar ihr Gedächtnis bei einem Autounfall verloren hat.