So wie die Katze das Mausen nicht lassen kann, hören MOTORPSYCHO nie auf zu experimentieren und von gewohntem Terrain aus neue Landschaften zu erkunden. Die Geschichte in kurz: Band und Jazzer wurden gefragt, ob sie nicht gemeinsam ein Konzert für ein Jazzfestival entwickeln wollten.
Klingt zunächst ähnlich wie das Projekt, das auf „Roadworks Vol. II“ veröffentlicht wurde, endete aber in einer „Rockoper aus Versehen“. Den thematischen Rahmen kann man sich vielleicht aus dem Titel zurechtspinnen.
Noch spannender aber ist der musikalische Rahmen. Natürlich steckt eine Menge MOTORPSYCHO im Album. Unüberhörbar ist der Einfluss des Jazz-Keyboarders Storløund, aber auch jener der vielen anderen Gastmusiker: die Bläser vom Trondheim Jazz Orchestra, die Streicher der Trondheimsolisten und Geiger Ola Kvernberg.
Selbst für hartgesottene MOTORPSYCHO-Liebhaber gibt es hier also jede Menge Überraschendes und Ungewohntes – wenn man das überhaupt noch betonen muss. „The Death Defying Unicorn“ ist ein schillerndes, geheimnisvolles Werk geworden, düster und euphorisch, orchestral und rockig, anstrengend und mitreißend zugleich.
Als Live-Konzert war es gedacht, in seiner ganzen Fülle wirkt es jedoch, als sei es unaufführbar. Lassen wir uns einmal mehr überraschen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Christian Meiners