MORLOCKS

Play Chess

Leighton Koizumi lebt immer noch, auch wenn das Spin Magazine vor Jahren fälschlich sein Ableben ausposaunte. Die neue Leidenschaft des kalifornischen Garage-Shouters scheint nun Schach zu sein. Nein, das trifft es nicht ganz, die große Liebe der MORLOCKS gilt nach wie vor dem primatenhaften Garage-Fuzz-Gewitter.

Keine Fisimatenten, einfaches, ungehobeltes Garagepunk-Geknarze, wie es schon seit 40.000 Jahren von unbedarften und unmusikalischen Hallodris immer gern zum Besten gegeben wird, wenn die Dickheit der Hose unter Beweis gestellt werden muss.

Die Hosen der MORLOCKS sind nun mindestens so dick wie die Hosen einiger der größten Angeber im Geschäft, also etwa Bo Diddley, Howlin’ Wolf, Chuck Berry oder Johnny Lee Hooker. Dies nahmen die MORLOCKS zum Anlass für einige Coversongs mit den beliebtesten Melodien des Chicagoer Blueslabels Chess.

Das tun sie dabei so unglaublich leidenschaftslos und routiniert, dass man wirklich bezweifeln kann, ob so etwas auch nur ansatzweise Spaß machen kann. Schade, denn der Song-Katalog ist ja anerkanntermaßen großartig, und es ist traurig, anzusehen, wie rüde die Kalifornier den Songs jeden Funken Charme und Leben austreiben.