Ich war ja eigentlich schon darauf eingestellt, diese Comeback-Platte zerreißen zu müssen, denn das Video zu „Do you remember“ ließ mich Übles ahnen. Doch zum Glück kommt es anders und MORE THAN LIFE versuchen nicht über die komplette Länge, den Weg des Ex-GALLOWS-Schreihalses Frank Carter nachzulaufen, der sich mit TRUE LOVE gewaltig in die Nesseln gesetzt hat.
MORE THAN LIFE machen auch 2014 das, wofür sie schon immer bekannt waren – sie verkaufen Unmengen an T-Shirts, spielen nebenbei aber immer noch ordentlichen Hardcore, der zwar nie an das herankommt, was auf ihrem Debüt-7“-Meilenstein „Brave Enough To Fail“ zu hören war, aber weit weniger schlimm ist als ihr erstes Album „Love Let Me Go“ oder die Live-Performances.
Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht, ich mag diese Band sehr gerne, doch nichts macht mich wütender als Bands, die ihre eigenen Lieder nicht spielen können. Zurück zur Platte: So eingebettet mausert sich „Do you remember“ tatsächlich zum Hit der Platte, neben dem titelgebenden „What’s left of me“ und „Sometimes“.
Die Teenage Angst ist verflogen und Besonnenheit ist eingekehrt, bei einer der einflussreichsten europäischen Hardcore-Bands des letzten Jahrzehnts. MORE THAN LIFE 2014 klingen anders als früher, aber auch anders als die anderen und das ist gut so.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #82 Februar/März 2009 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Julius Lensch