"Two Faced", das Albumdebüt der Berliner MORE THAN CROSSED, ist ein gut gewählter Titel für die Dreiviertelstunde Musik, die hier geboten wird. Denn die zwölf Songs plus das klassische Intro sind zwar nicht doppelzüngig (so der Titel übersetzt), haben aber definitiv zwei Gesichter.
So sind Songs wie "Not looking back" im Metalcore im Stile von BULLET FOR MY VALENTINE und Konsorten, ergänzt durch zeitgemäße Moshparts, während das andere Gesicht des gelungenen Albums "emotionsgeladener Melodic-Punkrock" ist, wie es auch ihr Label Plainsong charakterisiert.
Vor allem die Punkseite gefällt. Songs wie "Plastic life" sind schöner Ami-College-Punk, der auch soundtechnisch gegen internationale Acts anstinken kann. Die Texte sind nicht weit vom Alltag entfernt.
So handelt "To Those Who Wait" von der alltäglichen Monotonie, die sehr deprimierend sein kann. Man will eines Tages aufwachen und Welt aus einer anderen Perspektive sehen. Auch die anderen Lyrics sind aus dem Leben gegriffen und handeln von Beziehungen, Zwischenmenschlichem, Lebensweisheiten und -erfahrungen.
Der 2002 gegründete Vierer um das Brüderpaar Steve und Eik Iwan hat musikalisch als auch lyrisch einen abwechslungsreichen und gut durchdachten Longplayer zustande gebracht, der Fans von THE USED, AIDEN, SILVERSTEIN, TAKING BACK SUNDAY und THURSDAY gefallen dürfte.
Allerdings sollte man sich musikalisch eher von der Metalcore-Schiene lösen, da die härteren Tracks nicht so überzeugen wie die Punksongs. (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Arndt Aldenhoven
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Thomas Eberhardt