MOONRISE KINGDOM

Manchmal wundert es einen schon, dass im Zusammenhang mit den Filmen von Wes Anderson die Namen der großen Filmfirmen mit im Spiel sind, zielen dessen Arbeiten mit ihrem schrulligen Humor doch nicht gerade auf ein Mainstreampublikum ab.

Anscheinend ist die Fangemeinde von Anderson nach sieben Filmen inzwischen groß genug, dass diese später garantiert nicht zu Ladenhütern werden – ein Kritikerliebling ist er dank seiner cleveren, warmherzigen Geschichten ja auf jeden Fall.

Wobei nicht jeder gleich empfänglich für Andersons Absurditäten und schräge Figuren sein dürfte, die seine Filme gerade bei einem europäischen Publikum sehr beliebt machen. Hilfreich ist natürlich auch immer, dass er keine Probleme zu haben scheint, jede Menge „große“ Namen für seine Filme wie „Der fantastische Mr.

Fox“, „Die Tiefseetaucher“ oder „Die Royal Tenenbaums“ verpflichten zu können, in diesem Fall Tilda Swinton, Frances McDormand, Bruce Willis, Harvey Keitel, Edward Norton und natürlich der unvermeidliche Bill Murray.

Im Mittelpunkt von „Moonrise Kingdom“ steht die Romanze zwischen dem zwölfjährigen Pfadfinder Sam und der gleichaltrigen Suzy, angesiedelt in den Sechzigern auf einer Insel an der Küste von New England.

Zwei neurotische und frühreife Außenseiter-Charaktere, aber so richtig normal verhält sich eigentlich niemand in „Moonrise Kingdom“. Ein mal wieder mit viel Finesse bezüglich Ausstattung und Bildkompositionen inszenierter Film, in dem die beiden unerschrockenen Verliebten ständig auf der Flucht vor einer Pfadfinderschar, ihren Eltern und anderen Autoritätspersonen sind.

Dass „Moonrise Kingdom“ erwartungsgemäß mit einem sehr versöhnlichen Schluss aufwartet, ist bei Anderson natürlich selbstverständlich, zumal man solch liebenswerten Charakteren eigentlich auch nichts anderes wünscht.