Grundsätzlich gibt es genug Gründe, verspulte Elektromusik zu mögen. Für offene Ohren eröffnen sich hier immer wieder neue Türen und Hörerlebnisse, und auch wie sich die Szene organisiert und beständig in Bewegung bleibt, macht es immer wieder interessant, einen Blick über den Rock-Tellerrand hinauszuwagen.
Und mit HERBERT kommen wir dem Ganzen auch politisch bei - man darf ja hoffen ... Jetzt also MONTAG: Ein scheinbar gut vernetzter Franko-Kanadier, der sich für seine mit kindlicher Freude in billigen Synthiesounds verdaddelnden Popsongs eine namhafte Schar von Gästen ins Heimstudio geholt hat: AU REVOIR SIMONE, Owen Pallett von FINAL FANTASY, ISAN und Amy Millan der guten STARS sind nur einige der Gäste.
Dem Album mag man seine perlenden Momente auch nicht absprechen, wenn sich zum Beispiel das schlafzimmer-psychedelische "Mechanical kids" plötzlich dem großen 60s-Pop öffnet. Wie es bei vielen Musikerkollegen - ADEM, UZI & ARI und auch FINAL FANTASY fallen da ein - aber auch der Fall ist, schafft MONTAG es auch nicht, auf Albumlänge zu fesseln.
Einzeleindrücke überwiegen, nette spleenige Pop-Momente, aber keine überzeugende Gesamtheit. (41:49) (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Christian Maiwald