Foto

MOE Y ESCALANTES / BRUXA MARIA & MOE

Saint Vitus Dance / Skinwalker

Die anspruchsvolle Sound-Welten von MOE bleiben ungreifbar. Einigermaßen sicher voraussagen ließ sich nur, dass sie ihrem Album „The Crone“ zum Ende des Jahres 2022 noch ein paar Veröffentlichungen nachfolgen lassen würde. Wie aus dem Nichts erscheint zum einen die Zusammenarbeit mit der Londoner Band BRUXA MARIA, die in seiner brutalen und schleppenden Dynamik erst gar keinen Ausweg aus dem Doom-Sumpf sucht. „Skinwalker“ atmet eine halluzinatorische Dichte, die erst zum Ende hin durch den Gesang aufgebrochen wird. Das Album ist ein schwarz funkelnder, schroffer Klotz, der eine gewisse Nähe zu BIG BRAVE andeutet, sich ansonsten aber jeglicher Kategorisierung entzieht. Zum anderen und zeitgleich ist da „Saint Vitus Dance“, das in seiner Saxophon-getränkten Exzentrik an das gemeinsame Album von MOE mit Mette Rasmussen anschlussfähig ist. Das Schaffen des norwegischen Trios mit dem Duo ESCALANTES an Dudelsack sowie Alto- und Bariton-Saxophon ist ungleich schwerere Kost, da hier Dissonanzen und Formlosigkeit zur obersten Maxime erklärt werden. Schwere, langsam taumelnde Drums sorgen jedoch für rhythmische Nachvollziehbarkeit. Was Sängerin und Bassistin Guro Skamsnes Moe stimmlich aus sich herauspresst, ist kaum nur einer Person zuzuordnen. Aber wie erwähnt: Zuordenbarkeit ist das Letzte, was diese beiden starken und kompromisslosen Kollaborationen erlauben.