MITARBEITER DES MONATS

Fil Tägert

Die Achtziger. Karottenhosen, pastellfarbene Poloshirts mit kleinen Krokodilen, Männer mit Haarbändern, Vokuhilas, Aerobic, Heißer Herbst und Pershing II. Die Welt vor dem Abgrund. Auch für Fil Tägert, der sich selbst rückblickend szenetechnisch in der Gruppe derer, „die sich was in die Haare machen“ verortet und auf seinem Weg zum freischaffenden Künstler so chronisch pleite ist, dass er mangels beruflicher Qualifikation verschiedene fragwürdige Jobs ausüben muss.

Ja, stimmt schon, 100% autobiografisch ist das Buch tatsächlich nicht, viele wesentliche Handlungselemente leiten sich aber von Tägerts persönlichen Erfahrungen ab. Das liest sich locker runter, lässt auch schon mal schmunzeln oder zustimmend nicken, ist aber für meinen Geschmack manchmal ein wenig zu sehr mit Details zur Arbeit in der überdimensionalen Fritteuse mit dem großen M angereichert.

Wer den eigenen steinigen Weg des Erwachsenwerdens nochmal auf humorvolle Weise Revue passieren lassen will, der ist mit der Lektüre dieses Buches gut beraten. Wer sich näher mit der Erfindung des Rollkoffers auseinandersetzen will, auch.