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MINI TREES

Always In Motion

Ist das noch Leichtigkeit oder doch schon Melancholie? MINI TREES, die in erster Linie aus der Musikerin Lexi Vega bestehen, Tochter einer japanisch-amerikanischen Mutter und eines kubanischen Vaters, verbringen mit ihren Hörer:innen einen Tag am Strand, an dem man die schweren Gedanken trotz Sonne, Sand und Meer doch nicht abschütteln kann. „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ heißt ein Film aus dem Jahr 1988. Dem Titel nach scheint das hier der verspätete Soundtrack zu sein. Musikalisch bietet „Always In Motion“ entspannten Indiepop mit sphärischen Gitarren und Synthies, der mal shoegazig angehaucht, dann aber auch wieder rhythmisch betont um die Ecke kommt. Da Vega es zu Beginn ihrer Karriere ihrem Vater gleichgetan hat und zunächst als Schlagzeugerin in verschiedenen Bands aktiv war, scheint dieses Element durchaus als Steckenpferd bei den MINI TREES durch. „Always In Motion“ propagiert Schwerelosigkeit, die aber – wie bei jeder guten Pop-Platte – nur vordergründig ist. Wer das Album aufmerksam hört, der wird textlich und musikalisch ein Fundament erkennen, das für Bodenhaftung sorgt. Im Vorbeigehen ist dies aber nur die Platte für den unbeschwerten Tag am Strand.