Ein neues Werk von einer der Singer/Songwriter-Institutionen in Austin, Texas. Dessen frühere Band THE WILD SEEDS empfand ich zwar immer als eher durchschnittliche Rockband, Hall erstes Soloalbum "Quarter To Three"von 1990 gehört für mich dafür nach wie vor zu den unerreichten Klassikern amerikanischen Progressiv-Countrys, dem selbst Hall mit seinen danach entstandenen Werken nur wenig ebenbürtiges entgegensetzen konnte.
Klasse hat der Mann nach wie vor, was er auch mit "Dead By Dinner" erneut eindrucksvoll beweist, ein wundervoll melancholisches Album, das natürlich von Halls markanter Stimme, ebenso wie von seinem Gespür für lupenreinen Pop und ungewöhnliche, streckenweise extrem schräge Arrangements getragen wird.
Das bekommt besonders beim letzten, achtminütigen Song "I wish I was a mole in the ground" zum Tragen, der mit seinem abgehackten Rhythmus und dem monotonen Orgelsound mehr mit frühen Eno-Sachen als mit gewöhnlichem Countryrock gemein hat.
Vielleicht kein Meisterwerk, aber definitiv das beste, was man sich im Singer/Songwriter-Bereich momentan antun kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #40 September/Oktober/November 2000 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Thomas Kerpen