Schon wieder, genau genommen zum achten Mal, hat Michael Carpenter ein Album komplett im Alleingang aufgenommen. Normalerweise sind solche Einzelkämpfermissionen ja eher was für Leute ohne Freunde, die einfach keine Band mehr auf die Beine stellen können oder wollen.
Bei Michael Carpenter aus Sydney sieht es anders aus. Ob mit den CUBAN HEELS oder den FINKERS, Carpenter war immer auch ein guter Teamplayer, der an Bass und Schlagzeug ebenso talentiert und unverwechselbar wie an sechs- oder zwölfsaitigen Gitarren elektrischer oder akustischer Art.
Auf „Redemption #39" verarbeitet Michael Carpenter nun eine Art von Midlifecrisis, die ihn mit 39 Jahren wohl ganz tüchtig gepackt hat. Und das kann er nun am besten mit packenden Powerpop-Songs und klingelnden Alternative-Country-Hymnen.
Die großen Bands mit „B" sind ihm dabei stets Quelle der Inspiration, BEATLES, BEACH BOYS, BYRDS, BAND, Carpenter weiß einfach, wie ein qualitativ hochwertiger Song klingen muss, und er kann trotz all der Bezüge auf die großen Vorbilder jeden Song zu etwas völlig Einzigartigem machen.
Irgendwie habe ich allerdings den Eindruck, dass er sich stellenweise etwas vergaloppiert, einige Schlagzeugpassagen klingen unglaublich wackelig - vielleicht funktioniert Powerpop im Bandgefüge doch besser.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Gereon Helmer