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MESSTHETICS

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Ein instrumentales Album von zwei Urgesteinen aus dem Dischord-Kontext: Bass spielt Joe Lally, der das auch unter anderem und vor allem bei FUGAZI tat, Brendan Canty trommelt (und tat das auch unter anderem und vor allem bei FUGAZI), ergänzt um ein in dieser Hinsicht unbeschriebenes Blatt, den offenkundig erheblich jüngeren Gitarristen Anthony Pirog, dessen Aufnahmehistorie erst um das Jahr 2010 herum beginnt.

Von „Jazzcore“ redeten wir einst bei solcher Musik, bezeichneten so komplexe, zerfahrene Kompositionen wertneutral als „Gefrickel“ – Greg Ginn schaffte es in den Achtzigern schon, mit solcher Musik auf straighten Punk hoffende Blindkäufer von SST-Releases zu schockieren.

Mich schockt heute musikalisch fast gar nichts mehr, schon gar nicht ein so faszinierender Release, der von drängenden, lauten Stücken mit wütend wühlendem Bass und Gitarre („Mythomania“, „Crowds and power“) bis hin zu leisen, akustischen, meditativen Stücken wie „The inner ocean“ eine breite Palette an Genres abdeckt.

Faszinierend – und das meiste an FUGAZI, was man auf absehbare Zeit bekommen wird ... Obwohl ich die Hoffnung auf eine letzte weltweite Tour nie aufgeben werde. Armselig: die Ausstattung der CD.