MERCHANDISE

After The End

In den frühen Achtziger Jahren war 4AD ein Garant für exzellente und innovative Veröffentlichungen. Nicht wenige Fans haben sich alle Veröffentlichungen und Formate gekauft, teilweise ohne vorher reinzuhören.

Das war zu einer Zeit, als Gründer Ivo Watts-Russell die Geschicke des Labels steuerte und mit THE HOPE BLISTER selbst ein spannendes Projekt hatte. 1999 verkaufte er seine Anteile an Beggars Group und zog sich aus der Musikszene zurück.

Seither wirkt die „Labelpolitik“ etwas diffus. MERCHANDISE mögen dafür exemplarisch stehen. Die Band liefert gängigen schnörkellosen Indiepop mit allem, was dazu gehört, nur leider zu austauschbar.

Da hat es wenig geholfen, dass man sich Gareth Jones, der schon die in Berlin eingespielten Alben von DEPECHE MODE produziert hat, als Produzent an die Seite geholt hat. Das Trio aus Florida verliert sich immer wieder in elektronischen Spielereien in Verbindung mit etwas verhallten Schrammelgitarren.

Mit Blick auf den brillanten Gitarren-Pop der Achtziger Jahre, auf den sich die Band auch bezieht, sollte man sich eher an AZTEC CAMERA, THE LOTUS EATERS oder THE PALE FOUNTAINS erinnern.

Vermutlich werden MERCHANDISE kein Highlight sein im Backkatalog von 4AD.