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MELENAS

Ahora

2016 gegründete sich die all-female Band in Pamplona, bestehend aus Oihana (gt, voc), Leire (bs), María (key) und Lauri (dr). 2017 kam das erste Album, 2020 folgte „Dias Raros“ auf dem in Chicago ansässigen Trouble In Mind-Label, und mit „Ahora“ ist nun das dritte Album erschienen, das von der ersten Sekunde an begeistert. MELENAS singen weiterhin auf Spanisch, auf das Beilegen der Texte verzichten sie leider. Ihr Trademark: alle vier tragen zum Gesang bei, sanft und nachdrücklich intonieren sie, was mich immer wieder an das legendäre „All tomorrow’s parties“ von VELVET UNDERGROUND erinnert. So wattig und einlullend wie jener Übersong ist das ganze Album: das Schlagzeug pluckert stetig vor sich hin, Gitarre und Bass spielen sich nicht auf, helle Synthie-Sprengsel setzen markante, prägende Akzente. Man spürt sogar auf Platte, wie MELENAS sich innerhalb der Songs steigern, die Musik aufbauen, immer drängender und druckvoller werden und dabei nie auf effekthaschende Elemente setzen. Ihre Einflüsse sind von „all over the place“, sie tauchen bis auf den Grund zu SUICIDE und KRAFTWERK, bedienen sich wie im Vorbeigehen im benachbarten Frankreich bei Cold Wave, nehmen da nebenan etwas Krautrock mit und wechseln dann auf die britische Insel, um die Basics abzugreifen. Spannend wäre jedoch zu ergründen, auf welche spanischen Bands sich MELENAS berufen, denn mit La Movida gab es ab Ende der Siebziger von Madrid ausgehend einen von New Wave und Post-Punk inspirierten musikalischen Aufbruch. „Ahora“ ist mit seinen zehn relativ langen Songs ein intensives, eigenständiges Album, denn MELENAS reproduzieren anders als viele andere Bands des Genres nicht nur Standards. Wundervoll!