MEAT PUPPETS

Lollipop

Seit dem Album „Rise To Your Knees“ von 2007 sind beiden Brüder Cris und Curt Kirkwood bekanntlich wieder vereint, nachdem Cris anscheinend endlich seine Drogenprobleme in den Griff bekommen hatte. Wie wichtig die MEAT PUPPETS inzwischen noch sein mögen, sei mal dahingestellt, die ja vor allem mit ihren Platten auf SST Mitte der Achtziger Jahre ihre Hochphase hatten und da, nach ihren kruden frühen Hardcore/Punk-Platten, oft wie R.E.M.

auf Speed klangen. Mit ihrem zweiten Reunion-Album „Sewn Together“ von 2009 landeten sie dann auf dem Hardrock/Metal-Label Megaforce, was dazu führte, dass hierzulande kaum jemand etwas von der Platte mitbekam.

Darin steckt durchaus eine gewisse Ironie, wenn man sich an die Hardrock-Anflüge der MEAT PUPPETS erinnert, vor allem zu Zeiten ihres Major-Vertrages, von denen auf ihren aktuellen Platten allerdings nicht mehr allzu viel zu spüren ist.

Rockig sind die Puppets zwar immer noch, spielen aber mehr ihre weiche, melodische Seite aus und praktizieren eine Art Psychedelic-Country. Auch wenn manche Leute das Gegenteil behaupten, ein Album wie „Lollipop“ ist eigentlich nie weit von dem Sound entfernt, der die Puppets schon immer ausgemacht hat, auch wenn das frickelige Gitarrenspiel von Curt Kirkwood nicht mehr ganz so „hyper“ wie früher sein mag.

Ewiggestrige und notorische Nörgler mögen in „Lollipop“ den kreativen Tiefpunkt einer ehemals legendären Band sehen, aber wer genau hinhört, sollte eigentlich merken, dass diese sich hier einmal mehr auf gekonnte Weise neu erfunden haben.