Was macht eigentlich ... Gibby Haynes, Jahrgang 1957, Frontmann der legendären BUTTHOLE SURFERS? Die Band existiert immer noch, sporadisch sind Aktivitäten zu verzeichnen, ob und wann es ein neues Album gibt (das letzte kam 2001), ist unklar.
Die Bio auf der Rückseite ist auch wenig ergiebig in dieser Hinsicht, man erfährt nur, dass Haynes dieser Tage mit seiner Familie in Brooklyn lebt, er als „visual artist“, Musiklehrer und Vater eines kleinen Jungen aktiv ist.
Und als Autor. „Me & Mr. Cigar“ ist sein erstes Buch, das der Verlag in die im englischen Sprachraum gängige Rubrik „Young adult fiction (YA)“ einordnet, und das ist „eine Kategorie von Belletristik, die für Leser im Alter von 12 bis 18 Jahren geschrieben wird.
Während sich das Genre an Teenager richtet, ist etwa die Hälfte der YA-Leser erwachsen.“ Also ... ich würde dieses Buch niemals einer Zwölfjährigen in die Hand geben, denn Haynes wäre nicht der Sänger einer extrem wilden Psychedelic-Noise-Punk-Band (gewesen) mit bekannter Drogenaffinität, würde er davon nicht Autobiografisches in den Roman einfließen lassen, der alles andere als ein Jugendbuch ist.
Oscar, der Teenager-Protagonist, könnte von Haynes mit autobiografischen Zügen versehen worden sein: Als Erbe der Firma seines verstorbenen Vaters lebt er im Haus einer genialen Erfinderin mit einem Hund, der eine Art unsterblicher Alien ist, und veranstaltet Drogenparties.
Das US-Miliär ist hinter dem Hund (Mr. Cigar) her, Oscars Schwester wird entführt, und ... der Rest darf nicht verraten werden. Haynes ist ein sprachlich überzeugendes, höchst unterhaltsames Buch gelungen, das ich mit Begeisterung gelesen habe.
Punk kommt aber nur am Rande vor – „pre Henry Rollins Black Flag“ als Klingelton ...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und