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MAXIMUM RISK

Die Firma Nameless ist ja bekannt für ihre geschmacklich grenzwertigen, überteuerten Ultimate Collector’s Fan Editions mit handbemalter Büste. Bei „Maximum Risk“ haben sie allerdings mit der dazugehörigen Büste echt den Vogel abgeschossen, denn wer auch immer der Mann mit der ausgeprägten Oberarmmuskulatur sein mag, Hauptdarsteller Jean-Claude Van Damme ist es definitiv nicht. Neben dieser Edition und ebenfalls preislich recht happigen Mediabook-Versionen gibt es jetzt auch eine vom Preis-Leistungs-Verhältnis akzeptable Amaray-Veröffentlichung. Das Bonusmaterial ist identisch und beschränkt sich auf den Trailer und die „Open Matte“-Version im Vollbildformat in HD. Die Bild- und Tonqualität von „Maximum Risk“ auf der Blu-ray sind wirklich hervorragend, bei den deutschen Untertiteln für die Originalfassung handelt es sich aber fast schon um einen dreisten Fall von Arbeitsverweigerung nach dem Motto „Mut zur Lücke“. Inzwischen besitzt „Maximum Risk“ in ungeschnittener Form sogar die FSK-Freigabe „ab 16“, denn bis 2019 war der erste amerikanische Film des 2018 verstorbenen Ringo Lam, ein Veteran des Hongkonger Action-Kinos, in der ungekürzten FSK 18-Fassung sogar indiziert. Bereits 1993 spielte Van Damme in John Woos Hollywood-Einstand „Harte Ziele“ die Hauptrolle, ebenso wie in Tsui Harks zwei Hollywood-Filmen „Double Team“ und „Knock Off“, aber Lams „Maximum Risk“ gefällt mir in dieser Hinsicht noch am besten. Lam beweist einmal mehr sein Händchen für ökonomisch inszenierte, visuell mitreißende Actionszenen, die darüber hinwegsehen lassen, dass die in Nizza, Paris, New York City und Toronto gedrehte Zwillingsbrüder-Story nicht sonderlich tiefschürfend und plausibel ist. Überschaubar ist auch Natasha Henstridges schauspielerisches Talent, die hier an der Seite von Van Damme zu sehen ist.