Bereits vor einer Weile erschien der zweite „Marzi“-Band der in Polen aufgewachsenen Marzena Sowa, die mit Hilfe ihres Lebensgefährten, des französischen Ilustrators Sylvain Savoia, in Form eines Comics ihre Kindheitserlebnisse während der Achtziger aufarbeitete, inmitten von kommunistischer Diktatur und Katholizismus.
Ein gewisser nostalgischer Aspekt ist dabei sicherlich im Spiel, aber Sowa ist weit davon entfernt, die entbehrungsreichen Lebensumstände und sozialen Spannungen dieser Zeit zu romantisieren.
Dabei spart sie nicht mit äußerst humorvollen Episoden, denn die unschuldig-naive Wahrnehmung eines Kindes ist nun mal eine andere als die der Erwachsenen, deren Probleme natürlich auch Sowa nicht verborgen blieben.
Und Savoia hat diese lebendige, historisch lehrreiche und sehr berührende Lebensgeschichte grafisch ähnlich gelungen umsetzen können wie schon im ersten Band. Ergänzt wird der zweite Band noch durch ein Tagebuch von Sowas Reise nach Polen im Jahr 2009, versehen mit zahlreichen Fotos, wodurch die Figuren des Comics quasi zurück in die Realität geholt werden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Thomas Kerpen