Eine interessante Mischung aus Hardcore und Metal liefern MARK MY WAY mit ihrem neuen Album „Thin The Herd“. Als Teil der belgischen H8000-Szene aus Westflandern, dessen Name sich aus dem Wort „Hate“ und dem Anfang der regionalen Postleitzahlen ergibt, wird bei der Veröffentlichung mit drei tief in der lokalen Szene verwurzelten Labels zusammengearbeitet. Durch ein eher getragenes Tempo und einem gewissen Groove bewegen sich die fünf Belgier auf „Thin The Herd“ zwar eher im Hardcore-Rahmen, doch sticht neben einem sehr riffgeprägten Sound auch der ungewöhnlich harte Gesang heraus, der aus einer Mischung aus Scream und Growl daherkommt – manchmal sogar gleichzeitig. Auch Gitarrensoli und Breakdowns finden ihren Weg auf das Album; von Metalcore ist man hingegen meilenweit entfernt. Vielmehr klingt die brutale Spielart der Band roh und düster. Nicht zuletzt deshalb fallen auch zwei akustische Instrumentalsongs auf – einmal auf der Gitarre in der Mitte des Albums und einmal am Klavier als langsames, ruhiges Schlussstück. Zwar kann ersterer als vorgezogenes Intro des nächsten Songs gesehen werden und das Klavierstück als (sehr) ruhiger Albumabschluss, doch geht für mich diese Rechnung in beiden Fällen nicht so ganz auf, sind die Brüche im Albumkontext doch etwas zu hart. Ansonsten schönes Ding.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #151 August/September 2020 und Pit Steinert