Nach der gelungenen Wiederkehr des AMERICAN MUSIC CLUB im letzten Jahr jetzt ein neues Soloalbum von deren Sänger und Kopf Mark Eitzel. Eitzel schlägt hier, wenig überraschend, wesentlich ruhigere Töne an und so angenehm viele dieser Songs auch klingen, manchmal wünscht man sich doch eine wesentlich druckvollere Umsetzung des Materials, was aber nicht das Hauptproblem der Platte ist.
Bob Mould ist ja nicht der Einzige, der im Alter eine Vorliebe für Loops und Samples entwickelt hat, und so präsentiert auch Eitzel hier einige elektronische Nummern, die allerdings wohl für einen Soundtrack gedacht sind.
Irgendwie interessant, aber auch ähnlich deplaziert wie bei Mould, vor allem wenn Eitzel nicht singt. Generell liegt die Stärke des Mannes doch eher in den traditionell instrumentierten Songs der Platte - sieht man mal von "A loving tribute to my city" ab -, und mittelmäßige elektronische Musik gibt es auch sonst schon genug.
Zugegeben, "My pet rat St Michael" und "Sleeping beauty" zeigen den Mann von seiner stärkeren Seite, aber im Großen und Ganzen bleibt "Candy Ass" ein recht zerrissenes, unterkühltes Werk, bei dem man vor allem den starken Drang verspürt, doch lieber eine AMC-Platte aus dem Schrank zu kramen und anzuhören.
(04/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #30 I 1998 und Thomas Kerpen