Zwischen 1962 und 1987 spielte Marius Müller-Westernhagen in 28 Filmen mit, parallel zu seiner Musikerkarriere, die er im Düsseldorf der späten Sechziger unter anderem mit seiner Band HARAKIRI WHOOM verfolgte.
Die Schauspielerei war ihm von seinem ebenfalls in diesem Metier arbeitenden Vater Hans mit auf den Weg gegeben worden, und so stand er schon 1962 mit 14 für „Die höhere Schule“ vor der Kamera, diverse Kino- und TV-Produktionen folgten parallel zu seiner anlaufenden Musikerkarriere, die ihn in der zweiten Hälfte der Siebziger zum Star machten.
In dieser Box ist nun eine Auswahl seiner Filme versammelt, die im Vergleich zu seinen bekanntesten Produktionen „Theo gegen den Rest der Welt“ (1980) und „Der Schneemann“ (1984, nach Jörg Fauser) weniger bekannt sind und entsprechend schwer zu bekommen waren.
Enthalten sind die Filme „Der Unfall“ (1968), „Sladek oder die schwarze Armee“ (1976), „Aufforderung zum Tanz (Theo der Zocker)“ (1977), „Der Gehilfe“ (1978), „Der Tote bin ich“ (1979), „Geteilte Freude“ (1980) und „Mosch“ (1980).
Wobei „Theo der Zocker“ sicher der „klassischste“ Film ist, schlägt er doch exakt in die Kerbe von „Theo gegen den Rest der Welt“ und „Der Schneemann“: Westernhagen als schlaksiges Großmaul, eigentlich ein Verlierer, aber selbst im Moment der drohenden Niederlage noch einen dummen Spruch auf der alsbald blutigen Lippe.
Quasi das Prequel zum Kassenschlager drei Jahre später, eine klamaukige, aber doch nie komödienhafte Momentaufnahme der Ruhrgebietskultur der „kleinen Leute“ auf Winkelmann-Niveau. Westernhagens generelle schauspielerische Leistung beeindruckt einen aber auch in „Der Tote bin ich“ – ohne dass man dafür seine musikalischen Aktivitäten der Neunziger mögen müsste.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Joachim Hiller