Bereits beinahe vergessen und heute kaum vorstellbar (höchstens, man stolpert über ein mies kodiertes 96-kBit-mp3), was der Musikjournalist Ian Christe hier in den Linernotes schreibt: die Soundverschlechterungen und Tempounterschiede einzelner Songs durch immer weiteres Kopieren von Tapes führte in den Achtzigern zu unterschiedlicher Wahrnehmung der Musik durch den Hörer („some praised MANTAS’ sickening low-end sound, and others freaked on the high-speed guitars).
Wer weiß, wie sich Thrash, Death und Black Metal entwickelt hätten, hätte es damals schon die saubere, digitale 1:1-Kopie gegeben? Die beiden Demos und die Proberaumaufnahme (eine weitere und einen Konzertmitschnitt gibt es auf der Deluxe-Version) haben auf „Death By Metal“ zwar die korrekte Geschwindigkeit, der Sound ist aber natürlich so roh und authentisch wie 1984, als DEATH noch MANTAS hießen.
Und schon damals steckte eine Menge Talent im 2001 verstorbenen „Evil“ Chuck Schuldiner, das sich hier vor allem im unsterblichen DEATH-Klassiker „Evil dead“ zeigt, vielleicht die Blaupause originären Death Metals.
Drummer Kam Lee und Gitarrist Rick Rozz gründeten kurz darauf MASSACRE, während Schuldiner von Florida nach Kalifornien zog, dort erst 1987 mit Chris Reifert (später Chef von AUTOPSY) das DEATH-Debütalbum aufnahm und 1988 drei Viertel des MASSACRE-Line-ups zu seiner Band (zurück) holte, um fortan jedes seiner weiteren Alben mit einem anderen Line-up einzuspielen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und André Bohnensack