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MANSFELD

Max und Moritz

Okay, die Idee ist schon ziemlich cool: Man nehme Wilhelm Buschs legendäre „Max und Moritz“-Geschichte, vermenge sie mit einer Stunde anspruchsvoller Gitarrenmusik – fertig ist das vertonte Prog-Märchen. Genau das haben die Hallenser MANSFELD (ehemals RETARDED NOISE SQUAD) getan. Und das Resultat ist wirklich beeindruckend: Während die beiden Vokalisten Sara Seubert und Tobias Reinicke im Wechsel-Singsang Buschs weltbekannte Reime zum Besten geben, begleitet der Rest der Truppe die „Bubengeschichte in sieben Streichen“ mit teils anspruchsvoll-vertrackter Untermalung. Das Spektrum reicht dabei von hartem, wuchtigem Metal bis zu sphärisch-sanften oder auch poppig-reduzierten Passagen. Unzählige Gastmusiker – unter anderem an Akkordeon, Horn, Saxophon, Klarinette oder Bratsche – sorgen obendrein für ausgefallene Farbtupfer im Sound. Die ansprechende Aufmachung samt 24-seitigem Booklet und eigens angefertigten, liebevollen Illustrationen setzt diesem modernen Metal-Hörspiel die Krone auf. Ein Album, in dem ohne Frage jede Menge Arbeit und Leidenschaft steckt. Nur an der Musik werden sich am Ende die Geister scheiden: Während MANSFELD mit ihrem Debüt vor allem bei ausgewiesenen Prog-Liebhabern punkten dürften, könnte „Max und Moritz“ vielen Hörern etwas zu schräg und verschachtelt sein. Dennoch, allergrößten Respekt für ein wirklich bemerkenswertes Album!