Das französische Duo MANINKARI ging aus der Band BATHYSCAPHE hervor, die in ihrer Heimat unter anderem als Soundtrack-Komponisten bekannt wurde. Mit ihrem neuen Projekt wählten die Brüder Olivier und Frédéric Charlot zwar eine etwas andere Herangehensweise an ihre Musik, als Soundtrack würde sie aber dennoch wunderbar funktionieren.
Vorausgesetzt, der zugrunde liegende Film wäre ähnlich unkonventionell. Dronejazz bietet das Label als Kategorisierung an und man ist beim Hören von "Psychoide/Participation Mystic" geneigt, diesem etwas schwammigen Begriff mangels besserer Alternativen zuzustimmen.
Aber da ist doch mehr in der Musik von MANINKARI zu finden. Mit Streichinstrumenten, einem Hackbrett sowie viel Elektronik erschaffen MANIKARI rein instrumentale, hypnotische Stücke, die zu gleichen Teilen vom (ruhigen) Jazz aber auch vom Postrock und Ambient geprägt sind; Drones sind aber durchaus ein wichtiger Bestandteil ihrer Musik.
Die beiden für diese Debüt-EP geschriebenen Stücke wurden von Conspiracy Records zudem Justin Broadrick (JESU) und Robin Rimbaud (SCANNER) zwecks eigener Interpretation vorgelegt. Broadrick verwandelte "Participation Mystic" in ein düsteres Stück Ambient und zeigt seine Handschrift durch den Einsatz von Gitarren und Schlagzeug- und Bass-Loops.
Der Minimal-Elektroniker Rimbaud dagegen machte aus "Psychoide" einen extrem mitreißenden Track, der, noch mehr als das Original, als lupenreiner Film-Soundtrack funktionieren könnte. Ein erstes MANINKARI-Album ist für Ende des Jahres als Doppel-CD geplant, ich bin gespannt, ob die Charlot-Brüder das hier gezeigte Niveau noch zu steigern wissen.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #82 Februar/März 2009 und André Bohnensack
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