Ein weiterer Band aus der umfassenden Werkschau des italienischen Erotikzeichners im Panini Verlag. Erneut fällt mir auf, dass mich Manaras Geschichten meist nicht vom Hocker hauen, seine Zeichnungen allerdings faszinierend sind. Möglicherweise funktioniert deshalb die erste Geschichte „Kamasutra“ in dieser Form auch nicht, denn ursprünglich handelte es sich dabei um ein CD-ROM-Spiel mit dem Thema Kamasutra, das in dieser eindimensionalen, stilistisch ungewohnten Form nicht viel Reiz besitzt.
Dafür ist dann „Gullivera“ definitiv ein Highlight von Manara, eine erotische Umsetzung von Jonathan Swifts bekanntem Werk „Gullivers Reisen“ im bekannten Pin-Up-Stil, als ob Fellini eine Episode für den Playboy Channel inszeniert hätte.
Mehr an billige italienische Kiosk-Pornos erinnert dann „Drei Mädchen im Netz“, wo drei Webcam-Schönheiten von einem psychopathischen Stalker heimgesucht werden, aber selbst da beweist Manara immer noch Sinn für Humor.
Ein erneut sehr schön aufgemachter Band, den Fans des italienischen Zeichners auf jeden Fall zu schätzen werden wissen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Thomas Kerpen