MAN-THING

Eine nicht mehr ganz frische Adaption eines Marvel-Comics (die jetzt auch bei uns auf DVD erschienen ist), was ja gerade nichts ungewöhnliches ist, nur dass diese eher im B-Film-Lager anzusiedeln ist und nicht an X-MEN 1-3 oder SPIDER-MAN 1-3 zu messen ist.

Dafür verantwortlich ist Brett Leonard, der zuletzt mit FEED einen ganz interessanten Low Budget-Thriller hingelegt hatte und seine Karriere Ende der 80er/Anfang der 90er mal mit vielversprechenden Genrefilmen wie DER RASENMÄHER-MANN und DEAD PIT begonnen hatte.

Die Figur des „Man-Thing“ geht auf einen Comic aus den 70ern zurück und erinnert ein wenig an DCs „Swamp Thing“, 1982 von Wes Craven verfilmt, wo es jeweils um Wissenschaftler geht, die sich durch Chemikalien in bizarre Sumpfwesen verwandeln.

Im Gegensatz zu anderen Marvel-Adaptionen heimste Leonard in den Staaten sogar ein R-Rating ein, was sicher daran liegt, dass MAN-THING eher ein düsterer Horror- als ein Superheldenfilm ist und dabei an die Öko-Tendenzen von John Frankenheimers missglücktem PROPHECY aus dem Jahr 1979 erinnert.

Denn das Wesen aus Leonards Film stellt eine konkrete Reaktion auf die Verschmutzung der Sümpfe durch einen geldgierigen Ölbaron dar; in Folge tauchen seltsame Leichen auf, in deren Körper man von innen herausgewachsene Äste findet.

Damit muss sich ein neuer Sheriff auseinandersetzen, und eine schnuckelige Umweltschützerin (Rachael Taylor aus TRANSFORMERS) gibt es auch noch dazu. Inhaltlich bietet einem Leonard zwar nur eine recht formelhafte, manchmal etwas dürftige Geschichte an, was man ihm nun wirklich nicht vorwerfen kann, ist, dass sein Film stillos wäre, denn er nutzt das atmosphärische Potential der Sümpfe gekonnt aus.

Außerdem versteht es der Mann, aus seinen beschränkten Möglichkeiten das Beste herauszuholen, das gilt für die stylishen Bilder mit ihrer surrealen Ausleuchtung, ebenso wie für das Monster, das besser aussieht als manches, was man in wesentlich teureren Produktionen vorgesetzt bekommt.

MAN-THING ist alles andere als ein Meisterwerk, aber ein insgesamt kompetentes Creature Feature, das niemals langweilig ist und sogar seine selbstironischen Momente besitzt. Und wie schon bei FEED bedauert man fast etwas, dass man das eigentliche Potential der Geschichte nicht besser ausgeschöpft hat.