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MAN NENNT MICH SHALAKO

Einen Gedächtnisabend für den kürzlich verstorbenen großartigen schottischen Darsteller Sean Connery würden wohl die meisten mit James Bond-Filmen bestreiten. Eine Rolle, die für ihn gleichermaßen Segen wie Fluch war, denn Connerys weitere Karriere stand immer in dem Bemühen, sich von dieser Figur zu lösen. Und so mutet es erst mal seltsam an, Connery in „Man nennt mich Shalako“ als Westernhelden zu sehen, ein Jahr nach seinem vorletzten Bond-Film „Man lebt nur zweimal“. Aber Edward Dmytryks Western ist alleine schon aufgrund der beteiligten Darsteller eine ziemlich illustre Produktion, denn neben Connery tauchen hier Brigitte Bardot, Stephen Boyd und Jack Hawkins (beide standen schon für „Ben Hur“ zusammen vor der Kamera), Peter van Eyck, Honor Blackman (die Vorgängerin von Diana Rigg in „Mit Schirm, Charme und Melone“, der Connery bereits als Pussy Galore in „Goldfinger“ begegnet war) und Woody Strode als Apachenkrieger. Dmytryk, der 1965 den hervorragenden Thriller „Die 27. Etage“ drehte, verfilmte hier zwar einen Roman des sehr produktiven Westernautors Louis L’Amour, gewisse Parallelen zu Martin Ritts ein Jahr zuvor entstandenem Film „Man nannte ihn Hombre“ sind dennoch auffällig. In „Man nennt mich Shalako“ spielt Connery einen Trapper namens Shalako, der eine bornierte adelige Jagdgesellschaft vor der Rache von Apachen bewahren will, in deren Reservat sie unvorsichtigerweise ihr Lager aufgeschlagen hatte. Ein für die damalige Zeit erstaunlich grausamer Film, der sowohl plakative Action als auch ersthafte psychologische Momente liefert. Im Gegensatz zu den bisherigen geschnittenen Veröffentlichungen auf VHS und DVD, stellt die DVD-Neuauflage von Pidax eine echte Verbesserung dar, auch wenn die exzellente deutsche Synchronisation eine etwas bessere Tonqualität verdient hätte.