MAN NENNT MICH HONDO

Laut Al Bundy ist „Man nennt mich Hondo“ „John Wayne’s greatest movie of all time“, und wer wollte dem weltbesten Schuhverkäufer schon widersprechen. Der hatte in der Folge „Assault and Batteries“ erhebliche Schwierigkeiten, in den Genuss des Films zu kommen, was einem im Zeitalter von DVD natürlich nicht passieren kann.

Ein Update auf Blu-ray lohnt sich aber nur bedingt, zum einem sind die Extras der DVD allesamt verschwunden, zum anderen muss man sich entscheiden, was einem lieber ist, das Open-Matte-Format der DVD oder das breitere Format der Blu-ray, die zwar rechts und links mehr Bildinformationen bietet, dafür aber unten und oben einiges verschwinden lässt.

Das Bild der Blu-ray ist sicherlich schärfer, dafür sind die Farben des ursprünglich in 3D aufgeführten Westerns nicht ganz so kräftig. Ein eher untypischer Vertreter des Genres, bei dem der Fokus mehr auf einer Schuld & Sühne-Thematik und der Liebesgeschichte zwischen dem Kurierreiter Hondo und einer Frau liegt, die im Jahr 1874 alleine mit ihrem Sohn auf dem Gebiet der Apachen lebt.

John Wayne wollte den Film eigentlich nur produzieren, übernahm dann aber doch die Rolle des Hondo, weil Glenn Ford nicht mit Regisseur John Farrow zusammenarbeiten wollte. Wayne gibt hier wie gewohnt den raubeinigen Macho mit romantischer Ader, wobei die Figur des Hondo eine ähnlich tragische Komponente wie dessen Darstellung von Ringo Kid in John Fords „Stagecoach“ besitzt.

„Man nennt mich Hondo“ geht mit seiner sympathisch humanistischen Grundtendenz definitiv über die gewohnten Cowboy & Indianer-Klischees sonstiger Western hinaus und bemüht sich um ein differenzierteres Bild der blutrünstigen Rothäute, die zwar am Ende mal wieder von der Kavallerie massakriert werden, aber eigentlich nur Opfer der vertragsbrüchigen Bleichgesichter waren.