Fuzzbox auf Zehn und dann lustig drauflos dreschen kann jeder. Das macht Spaß und hat durchaus seine Berechtigung. Jens Lindberg, in den Achtzigern mit den CRIMSON SHADOWS unterwegs, und sein „Bro“ Mattias Lilja von den STROLLERS verfolgten zunächst einen anderen Ansatz und haben Ende der Neunziger die MAHARAJAS aus der Taufe gehoben, um dem weinerlichen Sound der US-Ostküsten-Garage-Bands wieder auferstehen zu lassen. Die Moody-Garage-Bands bezogen sich damals gerne auf die ZOMBIES, brachten Folk-Melodien und ganz viele Moll-Akkorde ins Spiel und schufen dabei eine beinahe depressive Proto-Goth-Musik. Seit der ersten 10“ „Something Moody And Groovy“ von 1998 sind die Moody-Nummern fester Teil des Bandkonzepts von Lindberg und Lilja, auch wenn sich mehr und mehr „hemdsärmliger“ Haudrauf-Garage-Sound einschlich. Um der alten MAHARAJAS- Tearjerker-Tradition nochmals gerecht zu werden, hat die Band für das Chaputa-Label eine 14-Song-starke Sammlung der traurigsten Moody-Nummern zusammengestellt. Ein einziger unveröffentlichter Song, eine frühe Version von „Hang out“, noch ohne das prägnante Riff, und 13 Nummern aus den Alben und EPs von 1998 bis 2017, darunter auch die komplette „Just Let Him Go“-Single für Cécile Musys Label Moody Monkey schmücken das Album. Mit kräftigem Remastering, starkem Artwork von Rui Ricardo, Linernotes von Ugly Things-Boss Mike Stax und einem zusätzlichen Klappentext von Måns P. Månsson (CRIMSON SHADOWS, MAGGOTS) ist hier alles zu Thema „Moody Garage“ gesagt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Gereon Helmer
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