MAGNAPOP

Mouthfeel CD

Um MAGNAPOP aus Athens, GA war es in den letzten achteinhalb Jahren recht still geworden. Natürlich ist die Band mit R.E.M.-Sänger Michael Stipe befreundet, der 1992 auch ihr erstes Demo aufnahm - "Hot Boxing", ihr erstes richtiges Album von 1994, wurde dann von einem anderen Freund produziert, nämlich Bob Mould.

Und so ist "Mouthfeel" erst ihr viertes Album, zählt man mal ihre Demo-Platte dazu, wo MAGNAPOP erneut einen unterschwellig immer noch recht punkigen Powerpop spielen, mit krachigen Gitarren, den schönen Vocals von Linda Hopper und ebenso schönen Melodien, was nicht unbedingt weit von Bob Moulds Songwriting entfernt ist, vor allem was SUGAR betrifft.

Keiner der elf Songs der Platte mag dabei übermäßig originell sein, aber hier stimmt einfach das Feeling, denn "Mouthfeel" ist wie aus einem Guss und eine perfekte Reinkarnation von energetischem, simplen 90er College-Rock, wie man ihn auch von SUPERCHUNK oder BUFFALO TOM kennt.

Nur die Produktion kommt an manchen Stellen etwas zu lofi und undifferenziert daher, und nimmt den Songs manchmal die Überzeugungskraft, so dass man nicht nur einmal denkt, wie großartig bestimmte Stücke doch mit einem weniger nuscheligen Klangbild sein könnten, was vor allem beim Schlagzeug auffällt.

So könnte man die Platte soundtechnisch im ersten Moment für ein Demo halten, aber dafür sind die Songs viel zu gut. Vor allem einer wie "California", der eine Band wie R.E.M. blasser aussehen lässt, als sie inzwischen sowieso schon ist.

(07/10)