In den 50er und 60er Jahren bestimmte das Filmunternehmen Hammer Films in England das Horror-Genre, vor allem durch seine Neuverfilmungen der Universal-Monster-Klassiker der 30er und 40er Jahre. Angefangen 1957 mit „Frankensteins Fluch“, in dem mit Peter Cushing und Christopher Lee zwei Stars der Hammer-Filme zusammen vor der Kamera standen. Mit Tigon und vor allem Amicus traten aber in den Sechzigern Mitbewerber auf den Plan, die mit ähnlichen Themen – hinzu kamen auch noch personelle und stilistische Überschneidungen – am Erfolg der Hammer-Filme partizipieren wollten. Eine der späteren Amicus-Produktionen ist „Das Schreckenshaus des Dr. Death“ („Madhouse“), entstanden in Zusammenarbeit mit American International Pictures, die Roger Cormans Poe-Adaptionen produziert hatten, in denen mit einer Ausnahme Vincent Price der Hauptdarsteller war. In „Madhouse“ spielt Price an der Seite von Peter Cushing den abgehalfterten, durch den Mord an seiner Ehefrau traumatisierten Horrorfilmdarsteller Paul Toombes, der durch die Rolle in einer TV-Serie die Möglichkeit für ein Comeback bekommt. Doch während der Dreharbeiten häufen sich seltsame Todesfälle, und anscheinend versucht jemand, Toombes in den Wahnsinn zu treiben. Man fühlt sich dabei ein wenig an die zuvor entstandene Dr. Phibes-Reihe oder „Theater des Grauens“ erinnert, ebenfalls mit Price in der Hauptrolle. Deren Klasse erreicht „Madhouse“ trotz makaberer Atmosphäre und guten darstellerischen Leistungen aber nicht, der mit Ausschnitten aus anderen AIP-Produktionen zeitlich gestreckt wurde. Qualitativ ist aber an der ungeschnittenen Mediabook-Veröffentlichung mit Blu-ray- und DVD dieses ehemals indizierten Films nichts auszusetzen, die auch interessantes Bonusmaterial enthält.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Thomas Kerpen