MACHINE GUN PREACHER

Es gibt Geschichten, die sind so spannend, dass man Filmen, die auf diesen basieren, leicht das eine oder andere Klischee verzeihen kann. In diesem Fall handelt es sich also nicht um einen weiteren erbärmlichen Versuch, das Grindhouse-Kino der Siebziger wiederzubeleben – wie man aufgrund des Titels vielleicht vermuten könnte –, sondern um ein Biopic, in dessen Mittelpunkt ein gewisser Sam Childers steht (exzellent gespielt von Gerard Butler).

Ein ehemaliger krimineller und drogenabhängiger Biker, den Gott Anfang der Neunziger wieder auf den Pfad der Tugend brachte, und der einige Jahre später nach einer Reise in den Sudan von der Idee besessen wurde, die dortigen Kinder vor den Bürgerkriegswirren zu bewahren, zur Not auch mit Waffengewalt.

Ein besonderer Dorn im Auge war und ist Childers die in Uganda entstandene Lord’s Resistance Army (LRA) unter Führung von Joseph Kony (der mittlerweile vermutlich tot ist), die seit Ende der Achtziger im Grenzgebiet zwischen der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo und dem Südsudan ihr Unwesen treibt und für die Errichtung eines Gottesstaates kämpft, und dabei auch nicht vor Menschenrechtsverletzungen zurückschreckt.

Marc Forster – auf dessen Konto mit „Ein Quantum Trost“ einer der langweiligsten Bond-Filme aller Zeiten geht, aber auch der hervorragende „Monster’s Ball“ – inszeniert diesen Aufeinanderprall zweier Gotteskrieger aus unterschiedlichen Kulturen als mitreißenden Actionfilm mit ambivalenter Message, basierend auf Childers Autobiografie „Another Man’s War“.

„Empathy is a bitch“, schrieb jemand im Zusammenhang mit „Machine Gun Preacher“, aber dieses Problem kriegt Forster definitiv besser in den Griff als „Johnny Mad Dog“, in dem es ebenfalls um das brutale Schicksal afrikanischer Kinder in Bürgerkriegswirren ging.