Beim Familiennamen Dickinson sollte es eigentlich Klick machen, denn Luther Dickinson ist der Sohn der 2009 verstorbenen Musiker/Produzenten-Legende Jim Dickinson, der das BIG STAR-Album „Third“ produzierte und während seiner Karriere mit Willy DeVille, GREEN ON RED, THE REPLACEMENTS, THE ROLLING STONES, Ry Cooder, Bob Dylan, MUDHONEY oder THE CRAMPS gearbeitet hatte.
Luther Dickinson hat den Blues also quasi im Blut, ebenso wie sein Bruder Cody, mit dem er bei NORTH MISSISSIPPI ALLSTARS spielt, zumal die in Memphis ansässige Familie Mitte der Achtziger auch freundschaftliche Bande mit Otha Turner, R.L.
Burnside und Junior Kimbrough knüpfen konnte. Diese Verbindung zur archaischen Musik des Mississippi-Deltas ist bei jedem seiner Projekte gut spürbar und resultierte dann auch in zwei Platten mit Jon Spencer als SPENCER DICKINSON.
Mit „Rock’n Roll Blues“ hat er jetzt sein zweites Soloalbum veröffentlicht, eine Sammlung von spartanisch instrumentierten, autobiografisch gefärbten Songs, die zwischen Country und Blues pendeln, nie überfrachtet wirken und vor allen Dingen äußerst authentisch sind.
Ohne die Leistung der Chuck Ragans und Frank Turners dieser Welt schmälern zu wollen, aber Dickinson ist definitiv „the real deal“, der in diese Musik hineingeboren wurde und sie mit jeder Pore seines Körpers zu atmen scheint.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Thomas Kerpen