Das Debütalbum (nach einer EP) von LOWER aus Kopenhagen vermittelt einen wohltuenden musikalischen Anachronismus zwischen den Anfängen von GENEPOOL, THE FALL, HOLOGRAMS und ein wenig klingen auch ihre norwegischen Freunde ICEAGE durch.
Die Stimme von Sänger Adrian Toubro ist prägendes Aushängeschild des Quartetts und positioniert sich im Spannungsfeld zwischen Mark E. Smith und Alex Turner (ARCTIC MONKEYS). So richtig musikalisch festlegen wollen sich LOWER allerdings nicht und viele Einflüsse – primär aus den Achtziger Jahren – standen wohl bei den Songs Pate.
Die Texte von Toubro sind sehr persönlicher Natur. So verarbeitet er im siebenminütigen „Expanding horizons (Dar es Salaam)“ seine Zeit, als er 2009 in Tansania in einem Waisenhaus gearbeitet hat.
Das Album hat Energie, Tiefe und Druck und das auf dem Rücken eines treibend stoischen Schlagzeugs, wie man es aus den frühen Tagen von KILLING JOKE kennt. Sein Ansinnen, in den Songs sein Innerstes nach außen zu kehren, gelingt Adrian Toubro zweifelsohne und mangelnde Hingabe kann man ihm nicht vorwerfen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Markus Kolodziej