LOWER FORTY-EIGHT

Apertures CD

Das britische Monotreme-Label legt ja eine schon beängstigende Serie hin: kein einziger Release der letzten Zeit zeigte Schwächen, sämtliche Platten waren klar überdurchschnittlich, und da macht auch "Apertures", das zweite Album der aus San Francisco stammenden LOWER FORTY-EIGHT, keinen Unterschied: dynamischer, druckvoller Noisecore mit Groove und dem Hang zu komplexer Rhythmik, wütend und aggressiv, im Zweifelsfall eher kickend als verspielt und teils auch nah dran an strangen alten SST-Bands wie WÜRM oder SACCHARINE TRUST.

SPACKLE, LANDSHARK, MODEL und RAIL GUN ENSEMBLE hießen die Vorläuferbands, die mir sämtlich unbekannt sind, im Gegensatz zu den ebenfalls aus der Bay Area stammenden Labelmates THE MASS, bei denen L48-Frontmann Andy Lund auch mal aushilfsweise Bass spielt und die auch sonst klanglich nicht ganz so weit entfernt sind.

Beeindruckend an L48 ist die mathematische Präzision, mit der hier Druck erzeugt wirkt, dabei fern jeder maschinenhaften Sterilität. Klar, die Helden VOIVOD bleiben unerreicht, sind viel epischer, doch manche der Nummern hier gehen schon in diese Richtung, während andere, etwa "Truth from fact", eher an FUGAZI und andere Dischord-Helden erinnern.

Eine spannende, ganz vorzügliche Band, deren sehr gut produziertes Album man für sich entdecken sollte. (45:42) (8)