Wenn einem etwas von diesem Label aus dem nordischen Holste ins Haus gesandt wird, steigt ziemlich schnell die Vorfreude, gepaart mit einer nicht minder hohen Erwartungshaltung. Bear Family überschlagen sich doch immer beim Booklet und mit ihren tonalen Releases ohnehin.
Doch nach den ersten Songs muss ich meine Euphorie zunächst etwas herunterschrauben. Klar kennt man diese Band aus dem Ruhrgebiet um den charismatischen Fronter Lou Cifer, doch am Anfang wirkt ihr Teddyboy-Rock standarisiert und ich vermisse das gewisse Etwas.
Doch zum Glück nicht allzu lange. Denn die 18 Songs nehmen mehr und mehr an Fahrt auf und spätestens beim witzigen „Full moon and empty bottles“ hat sich die Scheibe in meinen inneren Organen regelrecht wohlig eingenistet.
„Sitting at home all alone / I wasn’t out since I don’t know when / I get a strong wild desire / I’m in the mood for a beer or ten“, heißt es da passend. Im 16-seitigen Booklet finden sich auch wieder alle Texte und es ist erfreulich, dass es auch eine Vinylversion hiervon geben wird.
In drei Etappen ist dieses Werk übrigens entstanden, in Sessions 2014, 2017 und nun 2019. Offenbar mit der richtigen Vorahnung, dass es zum einen gut ist, den Leuten nicht nur zehn Songs hinzuknallen, sondern auch beim Setzen der Titel so geschickt vorzugehen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #158 Oktober/November 2021 und Markus Franz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Markus Franz