LO:MUÊSO

Hoidên Limother Petity Vefuckêr

Ein Album wie eine Wundertüte. Allerdings keine Wundertüte, in der man bunte Spielzeugautos, Tröten oder Konfetti erwarten darf. Sondern eine Wundertüte, die man öffnet und aus der einem jedes Mal ein anderes kleines Wesen entgegenspringt, um einen ins Gesicht zu boxen und dann hämisch lachend davonzulaufen.

Versucht man, aufgrund eines Songs auf dem Album mit dem unmöglichen Titel „Hoidên Limother Petity Vefuckêr“ auf einen anderen zu schließen, wird man zu 100% enttäuscht. Klingt „Amarillo Mortimêr“ wie eine Hommage an die grandiosen VALINA aus Österreich, also nach knackigem Post-Punk auf vier Minuten, handelt es sich bei „Black scissors“ um eine 17-minütige Wanderung durch Post-Rock- wie Psych-Gefilde und bei „Blaivlad Boulevard“ um dröhnend begleitetes Schlagzeug-Gehämmere, das sechs Minuten umfasst.

So unterschiedlich die Einzelteile sind und so wenig sie zusammenpassen zu scheinen, so stellt das Album als Ganzes doch einen Überbau dar, der es zu weitaus mehr macht als die Summe der Einzelteile.

Noch am ehesten lässt sich das Album der spanischen LO:MUÊSO unter dem Überbegriff Noise zusammenfassen, wobei es mit jedem Song sein Bestes gibt, diesen Genrebegriff und die Erwartungshaltung seiner HörerInnen gehörig zum Platzen zu bringen.