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LOBBY BOY

Autobahngold

Eine „physische“ EP sowie ein paar einzelne Tracks bei Streaming-Diensten ist bei LOBBY BOY aus Dortmund bereits unter „Haben“ verbucht, mittlerweile liegt der erste Longplayer vor. „Autobahngold“ entstand völlig in Eigenregie, die beiden Musiker (der Wahl-Dortmunder David Bertelt sowie Menny Leusmann) haben das Album bis auf einen Drumtrack von Davids Bruder Christoph (von KADAVER) allein in Mennys Monkey Moon-Studio eingespielt. Darauf zeichnen sich die beiden wie schon bei den früheren Werken als kreative Köpfe mit gutem Händchen für ohrwurmartiges Material, knackige Licks und nachhaltig kleben bleibende Slogans aus. Gerade letzteres wirkt allerdings oft ein wenig plakativ und parolenhaft. Musikalisch hingegen ist es eine ganz erfrischende Performance, vor allem die geschickt verwobenen Gitarrenparts in Kombination mit dem ungemein dichten Studiosound wirken Wunder. Die scharfen, knackigen Songs sind durch die Bank ordentlich komponiert und mit Blick für Feinheiten arrangiert. Zwölf frische Kompositionen mit New-Wave-Unterton und gelegentlich aufblitzenden Stoner-Rock-Riffs und leidenschaftliche Indierock-Songs mit vielen neuen Ansätzen, LOBBY BOY verstehen es, eine gute halbe Stunde mit so quirligem wie nachhaltigen Songmaterial angenehm zu füllen.