Die New Yorker Musikszene der späten Siebziger bescherte uns das bisweilen schwer verdauliche No Wave-Phänomen mit Bands wie James Chance’ verschiedenen musikalischen Verkörperungen, BUSH TETRAS, ESG und Co.
In diesem Kontext dieses auf den Ruinen und Ideen des Punk aufbauenden, schwer einzugrenzenden Phänomens sind auch LIQUID LIQUID zu sehen, die ursprünglich von 1980 bis 1983 aktiv waren und es seit dem Ende des letzten Jahrzehnts auch wieder sind.
Seitdem treten sie regelmäßig live auf, gerade in England, wo Bands wie beispielsweise CLINIC deutlich von deren Percussion-lastigen Sounds beeinflusst sind, aber auch PUBLIC IMAGE LTD. holten sich hier Inspiration.
Waren mir beispielsweise ESG immer schon zu Dance und Disco, waren LIQUID LIQUID mit ihren Wurzeln in Dub einerseits und südamerikanischen Rhythmen andererseits immer düster, druckvoll und treibend genug, um nachvollziehen zu können, wie sich dieser Sound mit New Wave/No Wave in Zusammenhang bringen ließ.
Mit „Slip On And Out Of The Phenomenon“ ist nun als Triple-Vinyl-Set und CD eine umfassender Zusammenstellung des recht überschaubaren Schaffens der New Yorker Pioniere erschienen, und ich finde, das sollte man besitzen, denn hierbei handelt es sich um eindeutige „missing links“, deren Kenntnis zu einer umfassenden musikalisch-subkukturellen Bildung dazugehört.
Kommt mit umfangreichem Booklet inklusive erhellender Linernotes.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Joachim Hiller