Alle, die keine Lobeshymnen ertragen, bitte überlest dieses Review. Fuck, diese erst 2012 gegründete Band aus Paris lässt gestandene Bands alt aussehen. Ich bin total voreingenommen, was die fünf Jungs betrifft, verband uns doch teilweise schon vor LIONS LAW eine Freundschaft, die keine Grenzen kennt.
Egal, wer das Debüt kennt, weiß, was da aus den Boxen kommt. Absolut tighter Skinhead-Rock’n’Roll, open minded Texte, direkt von der Straße der französischen Hauptstadt. Gerade die Lyrics sind nicht aufgesetzt, sondern dicht an der Realität und mit Tiefgang.
Hauptsongwriter Louis Chateney ist ein absolutes Talent und ich wünschte mir mehr Gitarristen, die ihr Innerstes in Drei-Minuten-Tracks verpackt nach außen kehren. Wer jetzt noch in das alte Horn pustet, dass Oi! stumpf, langweilig oder gar primitiv sei, hat da eine weltweite Bewegung verpasst, die es schafft, viele junge Leute zu packen.
Paris, Berlin, Moskau, Barcelona, sucht es euch aus, aber den Mief der Achtziger haben wir längst hinter uns gelassen. Zu den einzelnen Songs brauche ich nichts zu sagen, lasst die Musik sprechen.
Nur eines sei gesagt, acht Songs inklusive Intro sind mir zu wenig. Übrigens schafft es die Band zu polarisieren, denn mit straighter Antiracist-Attitude und SHARP-Wurzeln haben die Jungs teilweise in einem aktuellen Beyoncé-Video als Statisten mitgewirkt.
Das hat wohl für Aufregung in den Die-hard-Skinhead-Kreisen gesorgt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Sebastian Walkenhorst