Die Songs auf dem zweiten Album des Chicagoer Quintetts funktionieren alle nach demselben, erfrischenden Prinzip. Zuerst leitet vorwärtsgewandter Indierock mit Garage-Einschlag das Lied ein und suggeriert einen flotten, tanzbaren Songaufbau, doch mit dieser recht klassischen Erwartung brechen die Vocals sofort mit ihrem Einsatz: eine wahnsinnig helle, fast transparente Frauenstimme mir unendlich viel Hall legt sich über die pulsierenden Takte und formt mit ihnen eine ganz ungewohnte Klanglandschaft.
Das Bild, das bei mir während des Hörens im Kopf entsteht, ist das von vier langhaarigen, in Lederjacken und dunkle Jeans gekleideten Grunge-Instrumentalisten, die in einer alten Lagerhalle ihre Songs dreschen, während über dem Geschehen eine leuchtende, fast durchsichtige Figur schwebt und singt.
So frisch und interessant die Idee der Musik von LIGHTFOILS auf Anhieb klingt, so bald verliert sie auch recht rasch wieder an Reiz und es braucht einiges an Interesse an genau diesem Musikstil, um „Hierarchy“ von vorne bis hinten durchzuhören.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Simon Nagy