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LESTER

Die beste aller Zeiten

LESTER aus München machen es mir echt schwer. Heavy Pop nennen sie das, was uns auf ihrem Album „Die beste aller Zeiten“ erwartet, und das klingt gefährlich nach Leuten, die anders sein wollen und doch ganz wie alle anderen klingen. Don’t name it, make it. Das vielversprechend als „Fickersticker“ betitelte Lied widmet sich einem ehemaligen Bonus-Bandmitglied namens Paloma. Sagen wir mal so; eine wehmütige Abschiedshymne ist es nicht. In „Halt dein Maul“ zeigen LESTER zwar immer noch nicht, was sie selbst besonders macht, aber sie sagen den anderen, was die ihrer Meinung nach falschmachen. Egal und langweilig. Das wäre alles weniger schlimm, wenn LESTER nicht musikalisch gut vorlegen würden. Eigentlich hätten sie nämlich gute Chancen auf eine ausgewogene Fangemeinde. Eben weil sie auf der Oberfläche tanzen, was ihnen den Zutritt zu kleinen Festivals und Airplay ermöglichen würde. Das etwas post-rockige „Rosario-Xinghua“ und das verschlungene und über lange Strecken instrumentale „Pagodenburg“ zeigen, dass eigentlich mehr in LESTER steckt.