Beat, Punk und Rock'n'roll, das sind laut eigenem Bekunden die Eckpunkte der demzufolge dreieckigen Welt von LES ROBESPIERRES, die zwar beim Bandnamen rumfranzöseln, aber aus Hamburg stammen und einen Sänger haben, der seine Texte auf Portugiesisch vorträgt - und dabei spricht man in Mexiko, genauer gesagt in Chiapas, doch eher Spanisch.
Was letzteres mit der Band zu tun hat? Nun, die Mär geht, dass sich LES ROBESPIERRES - den Bass zupft übrigens Ted "Goldzitrone" Gaier und die Felle bearbeitet seit einigen Monaten Stefan "Crypt-Sklave" Rath - im Januar '94 als Reaktion(?) auf den Aufstand in Chiapas gegründet hat.
Es folgten wirre Touren, Umbesetzungen und die eine oder andere Platte, aber die Jetztzeit beginnt wohl mit diesem, ihrem zweiten Album, das sich wie die Konzerte durch eine verwirrende politische Direktheit auszeichnet - von Polit-Punk mit anderen, subtileren Mitteln und vorhandenen musikalischen Fähigkeiten möchte man da reden.
Und damit wären wir beim Thema, denn obwohl der Herr Gaier hier "nur" Bass spielt, hat man doch ein um's andere Mal den Eindruck, hier eine mutierte Versionen der GOLDENEN ZITRONEN zu hören, mit Salsa oder Tequila oder was weiss ich im Blut, Orgelgegurgel, auf das Carlos Santana stolz wäre, und coolem Sixties-Beat-Gestucker.
Eine sehr schöne Angelegenheit, denn hier hat es mal wieder eine Band geschafft, aus Bekanntem einen ganz eigenen, aufregenden, geheimnisvollen neuen Sound zu kreieren - THE MAKE-UP haben das mit ganz anderen Klängen ähnlich eindrucksvoll gemacht.
Toll!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #31 II 1998 und Joachim Hiller