Tatsächlich sind LEO HÖRT RAUSCHEN eine positive Überraschung für mich. Manchmal passiert es eben auch, dass man das Schlimmste kommen sieht und es nicht kriegt und um eine erwartete Enttäuschung herumkommt.
Auf der EP „100 Jahre Freizeit“ lässt sich eine Orientierung an Bands aus der deutschen Post-Punk-Zeit erkennen. Und musikalisch wird das von LEO HÖRT RAUSCHEN gar nicht schlecht gelöst. Das sind die ersten Eindrücke.
In zweiter Linie muss man leider auch die gähnende Eintönigkeit wahrnehmen. Und dann die Phrasenhaftigkeit der Texte. Sicher haben sie sich die Zeilen nicht abgeguckt und doch kommt es einem ein wenig so vor.
Sich betont avantgardistisch und poetisch zu geben, kann eben auch schief gehen. Das ist es im Fall von LEO HÖRT RAUSCHEN zwar nur bedingt und doch kann sich dieser etwas aufgesetzt wirkende Eindruck nicht so richtig abschütteln lassen.
Schade.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Bianca Hartmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Joachim Hiller